Einkochtopf – Lebensmittel konservieren und Vorrat anlegen
- großes Fassungsvermögen
- Konservieren ohne künstliche Zusatzstoffe
- ideal für Obst, Gemüse, Saucen, Eintöpfe
- vielfältig verwendbar
Einkochtöpfe Test & Vergleich 2024
Bevor wir näher auf den Einkochtopf eingehen, erläutern wir, worum es sich beim Einkochen überhaupt handelt und welche Vorteile diese Art der Konservierung bietet. Kennst du dich damit bereits aus, kannst du direkt zum Abschnitt „Aufbau und Funktion beim Einkochtopf“ springen.
Die Begriffe „Einkochen“, „Einwecken“ und „Einmachen“ meinen den gleichen physikalischen Vorgang: Lebensmittel werden im geschlossenen Glas erhitzt und sterilisiert, um sie haltbar zu machen. Die Konservierung gelingt durch hermetisches Abdichten, es entsteht ein Vakuum (Grobvakuum). Das Kochzubehör zur Durchführung des Vorgangs kann entsprechend als Einkochtopf, Einwecktopf oder Einmachtopf betitelt sein.
Das Ziel des Einkochens besteht darin, Bakterien abzutöten, die sich auf Nahrungsmitteln befinden und ansonsten den Verderb vorantreiben. Das Grundprinzip: Zutaten in Einmachgläser geben, fest verschließen und mit samt Glas in ein Wasserbad im Einmachtopf stellen! Durch Erhitzen dehnt sich der Inhalt aus, es entsteht zunächst ein Überdruck. Die Deckel übernehmen währenddessen den Job eines Überdruckventils und lassen restliche Luft entweichen. Dieser Vorgang ist entscheidend, schließlich ist der Kontakt mit Sauerstoff dafür verantwortlich, dass Lebensmittel verderben, ihre Farbe verlieren und an Vitalstoffen einbüßen. Beim Einkochen werden übrige Luftanteile innerhalb der Gläser sterilisiert. Beim Abkühlen zieht sich der Glasinhalt zusammen, es kommt zum Unterdruck. Dies führt aufgrund des Luftdrucks in der Umgebung dazu, dass der Deckel fest ans Glas gedrückt und verschlossen wird. Sauerstoff kann dann nicht mehr von außen ins Glas eindringen. Während der Einkochzeit werden sämtliche Mikroorganismen vernichtet. Anschließend ist der Glasinhalt steril, weshalb das Verfahren auch Entkeimung oder Sterilisation genannt wird.
Vom Einkochen abzugrenzen, ist die Konservierungsmethode „heiß abfüllen“. Hierbei werden Zutaten heiß beziehungsweise kochend in Gläser gegeben und diese unmittelbar geschlossen. Anders als beim Einmachen, findet beim Heiß-Abfüllen keine Erhitzung im Wasserbad statt. Entscheidend ist aber, dass der Inhalt nicht sterilisiert wird wie beim Einkochen. Der größte Unterschied zwischen den beiden Methoden ist deshalb die Haltbarkeit: Heiß abgefüllte Lebensmittel sind weniger lang haltbar, als eingekochte. Das Kochgut kühlt schnell ab und landet aufgrund der zeitlichen Verzögerung mit unterschiedlichen Temperaturen in den Gläsern. Arbeitest du nicht schnell genug, kommt der Inhalt mit reichlich Sauerstoff in Kontakt und die Temperatur sinkt. Der Inhalt ist nicht steril.
Empfehlungen zum Verständnis
Heiß abfüllen, ist hinsichtlich der Konservierung nur dann erfolgsversprechend, wenn Einzumachendes einen hohen Säure- oder Zuckergehalt aufweist. Schließlich hat beides eine konservierende Wirkung. Die Methode ist beispielsweise bei Marmelade sehr beliebt, weil Früchte und Zucker beziehungsweise Gelierzucker gründlich miteinander gemischt, direkt gekocht und abgefüllt werden können. Das spart Zeit. Der Zucker trägt zur Konservierung bei. Grundsätzlich gilt beim heißen Abfüllen: Inhalt so heiß wie möglich in Gläser geben und sofort schließen!
Alle Lebensmittel ohne hohen Säure- oder Zuckergehalt sollten durch das klassische Einkochen konserviert werden. Würdest du zum Beispiel gekochtes Gemüse pürieren und lediglich im heißen Zustand abfüllen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es nicht lange dauert, bis sich das Vakuum auflöst, weil der Inhalt nicht steril ist und beginnt zu gären. Beim Einkochen mit Einkochtopf kannst du auf große Mengen Zucker und Säure verzichten. Ist ein Sud nötig beziehungsweise erwünscht, genügen kleinere Mengen der Zusätze. Bei besonders reifen Früchten kannst du ohne Zucker einkochen. Gemüse braucht weder Zucker noch Salz. Wer beispielsweise Früchte oder Obst grob gestückelt und zum späteren Weiterverarbeiten konservieren möchte, ist mit der Methode des Einkochens besser beraten. Auch Saucen und Suppen erhalten so eine lange Haltbarkeit.
Einen schnellen Einblick in die Welt des Einkochens gewährt die Anleitung von Gärtner Pötschke:
Gesund und günstig ernähren als Selbstversorger – die Vorratshaltung macht´s möglich
Du besitzt einen Nutzgarten und weißt nicht, wohin mit der reichhaltigen Ernte? Dann ist das Einkochen eine hervorragende Möglichkeit zum Verwerten von überschüssigem Obst und Gemüse. Statt wertvolle Lebensmittel zu entsorgen, die du durch mühevolle Pflanzenpflege hervorgebracht hast, verlängert sich ihre Haltbarkeit beim Einkochen um ein Vielfaches. So kannst du beispielsweise sommerliche Leckereien wie Kirschen oder Pfirsiche in den Wintermonaten genießen. Aber auch regionale und preiswerte Saisonware vom Markt eignet sich gut für eine wirtschaftliche Versorgung.
Folgende Lebensmittel eignen sich hervorragend zum Einmachen:
- rohes Obst (z. B. Kirschen, Birnen, Pfirsiche, Äpfel, Pflaumen, Beeren, Mirabellen)
- Gemüse roh oder blanchiert (z. B. Blumenkohl, Bohnen, Gurken, Tomaten, Spargel, Sellerie)
- Fleisch (vorgekocht, gebraten; eher für Fortgeschrittene geeignet)
- Fisch (gekocht, gedämpft; nicht alle Arten lassen sich einkochen)
- Pilze (blanchiert z. B. Pfifferlinge, Steinpilze)
- Kuchen (Glaskuchen)
- Brot
Auch fertig zubereitete Gerichte wie Saucen, Ragouts, Eintöpfe, Fleischgerichte und Co. lassen sich einmachen. Du kannst somit auch Reste einmachen, die beim Kochen übriggeblieben sind. Das beugt Lebensmittelverschwendung vor. Oder gezielt auf Vorrat kochen, um an stressigen Tagen weniger Arbeit zu haben. Ebenso vorteilhaft zum Konservieren: Chutneys, Mus (feine Konsistenz), Kompott (mit Stückchen), Marinaden, Dips, Pesto und Kräutergelees.
Beim Einkochen von Saucen auf Milch, Mehl und Sahne verzichten! Erledige das Andicken und Abschmecken erst, wenn du Konserviertes weiterverarbeitest! Auch Zwiebeln bereiten gern Probleme, wenn sie nicht ausreichend gegart oder gebraten werden, bevor sie in Gläser wandern. Einmachgefäße gefüllt mit Gebäck solltest du beschweren, da sie vergleichsweise leicht sind und im Wasserbad schnell umkippen. Möchtest du größere Mengen Marmelade dauerhaft haltbar machen, bringt der Einkochtopf ebenfalls Erleichterung. Was generell alles möglich ist mit einem ordentlichen Vorrat, zeigt Selbstversorger Rigotti. Ob gesunde Alternative zu Chips durch getrocknete Äpfel oder konservierten Fruchtsaft aus eigenem Obst. Lass dich inspirieren:
Wie lange ist Eingekochtes haltbar?
Wird Eingemachtes dunkel, trocken und kühl gelagert, hält sich der Inhalt über Jahre. Im Idealfall sogar Jahrzehnte. Aber: Bei dauerhafter Lagerung von über einem Jahr muss mit Aromaverlusten und optischen Einbußen gerechnet werden. Heiß abgefüllte Lebensmittel halten hingegen oft nur wenige Monate, im Idealfall über ein Jahr. Obwohl auch hier Ausnahmen die Regel bestätigen. Sorgfältig abgefüllte Marmelade kann sich dank Gelierzucker durchaus jahrelang halten.
Licht, Wärme und Temperaturschwankungen sollten gemieden werden. Kühlen ist bei Eingekochtem nicht nötig, eine Lagertemperatur von 15 bis 20 °C ist durchaus in Ordnung. Eine hohe Luftfeuchtigkeit, wie sie beispielsweise in der Küche herrscht, ist ungünstig.
Mit einem selbst eingemachten Vorrat kannst du:
- Lebensmittelverschwendung vorbeugen
- die eigene Ernte verarbeiten
- stressfrei kochen
- Geld sparen
- auf industrielle Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe verzichten
- dich und deine Lieben gesund ernähren
- Nahrungsmittel ohne Kühlung lagern und somit Energie sparen
- selbst gemachte Geschenke kreieren
Aufbau & Funktion des Einkochtopfs – haltbar machen durch Einkochen
Mit einem Einkochtopf ist ein Küchenzubehör gemeint, worin Lebensmittel in Einkochgläsern im Wasserbad eingekocht werden. Dank eines großzügigen Fassungsvermögens kannst du große Mengen gleichzeitig einmachen. Da es seit den 30er-Jahren neben Einkochkesseln, die auf dem Herd Verwendung finden auch elektrische Ausführungen gibt, ist die Bezeichnung Einkochautomat ebenfalls gängig. Weil der Begriff Einkochtopf im allgemeinen Sprachgebrauch mittlerweile für beide Lösungen dient und die funktionalen Vorzüge eines Elektrogeräts durchaus einen Blick wert sind, thematisieren wir nachfolgend beide Varianten.
Der klassische Einkochtopf – multifunktional aber aufwändiger in der Anwendung
Seit Johann Carl Weck bereits Anfang des 20. Jahrhunderts seine ersten Einkochtöpfe präsentierte, hat sich am klassischen Einkochtopf nicht viel verändert. Sein Fassungsvermögen beträgt rund 30 Liter, er weist zwei seitliche Griffe auf und wird auf dem Herd erhitzt. Ein Loch im Deckel erlaubt das Einführen eines Thermometers zur Temperaturkontrolle. Mit einem Glasdeckel kannst du den Inhalt beobachten. Bei einigen wenigen Systemen wird die Abdeckung mit Verschlussklammern und Dichtungsring am Topf fixiert, um möglichst energieeffizientes Einkochen beziehungsweise Entsaften zu fördern. Bei vielen Einkochtöpfen ist ein passgenauer Einsatz im Lieferumfang enthalten. Er wird innen platziert, damit Einmachgläser keinen direkten Kontakt zum Topfboden haben, weil die starke Hitze sie zerspringen lassen kann. Die Gitter beziehungsweise Einlegeroste bestehen aus Kunststoff oder Draht, bei alten Einkochtöpfen in der Regel aus gelochtem Blech.
Einkochautomaten – die elektrische Alternative für Komfort und Lebensmittelsicherheit
Der allgemeine Aufbau (Topf, Deckel, 2 Topfgriffe) ist auch bei elektrischen Einkochautomaten identisch. Sie unterscheiden sich von Einkochtöpfen aber dennoch erheblich, weil sie zum Erhitzen keinen Herd erfordern, sondern ein integriertes und strombetriebenes Heizelement. Das Gerät wird via Kabel einfach mit einer Steckdose verbunden und los geht´s. Dank der herdunabhängigen Funktion kannst du auch draußen oder im Keller einkochen. Moderne Gerätschaften sind mit Thermostat ausgerüstet, welcher ein separates Thermometer unnötig macht. Der Thermostat erlaubt die präzise und automatisierte Temperaturregelung des Wasserbads für ein Maximum an Komfort. Statt, wie bei einem Einmachtopf für den Herd, musst du die Hitze nicht ständig über das Thermometer prüfen und dann manuell regulieren, sondern lediglich eine Wunschtemperatur einstellen. Den Rest erledigt der Automat, sodass du auch keine Angst haben musst, dass Lebensmittel nicht ausreichend hoch erhitzt werden. Varianten mit zusätzlicher Zeitschaltuhr und Abschaltautomatik haben einen weiteren Vorteil, dass du die Einkochzeit einstellen kannst und das Gerät nach Ablauf des Zeitraums selbstständig abschaltet. Bei Einkochtöpfen ohne Zeitschaltuhr stellst du die Temperatur ein und musst dann die Einkochzeit selbstständig stoppen. Stell dir eine Eieruhr oder den Timer deines Smartphones!
Ein Einkochtopf ist zwar günstiger als ein elektrischer Automat und meistens platzsparender, das Einkochen aber auch aufwändiger. Mit einem Einkochgerät erleichterst du dir die Arbeit ungemein. Zudem sparst du Zeit, weil du den Topf nicht ständig überwachen musst. Einkochautomaten sind somit sowohl für Fortgeschrittene als auch Anfänger eine sinnvolle Investition. Bedenkt man, dass Einmachautomaten ebenso vielseitig verwendbar sein können (z. B. Glühwein / Punsch ausschenken, Suppen erwärmen), amortisieren sich die höheren Anschaffungskosten schnell.
Hinzu kommt, dass sich die Preisunterscheide inzwischen stark in Grenzen halten. Für einen anständigen Einkochtopf musst du mit mindestens 40 Euro rechnen. Hinzu kommen die Ausgaben für Einlegegitter und Thermometer, da das Zubehör nicht immer im Lieferumfang enthalten ist. 50 Euro kommen da schnell zusammen. Elektrogeräte gibt es schon für unter 70 Euro.
Die wesentlichen Ausstattungsmerkmale sind:
- Heizelement: Es befindet sich unterhalb des eigentlichen Gefäßes zum Befüllen und ist fest damit verbaut. Nachdem Einschalten und Temperieren heizt der Einkochautomat das Wasser mit elektrischer Energie auf.
- Steuerung: In der Regel erlaubt ein Drehschalter die Temperatureinstellung. Das Heizelement erhitzt den Topfinhalt anschließend auf die gewünschte Temperatur.
Manche Geräte, darunter der Biggie Digital von Klarstein, sind mit Display ausgestattet. Der Vollautomat zeigt dort die eingestellte sowie aktuelle Temperatur im Topf und die Restzeit des Timers an. Eine nette Spielerei, um Daten abzulesen für maximale Kontrolle. Man kommt aber auch gut ohne zurecht.
Anhand eines Produktpräsentationsvideos von Hausgerätehersteller Bielmeier gewinnst du einen Eindruck von modernen Modellen:
Achtung Lebensgefahr durch Botulinumtoxin!
Beim Einkochen von Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch ist generell Vorsicht geboten. Werden Nahrungsmittel nicht ausreichend stark erhitzt, kann sich durch Auskeimen des Bakteriums Clostiridium botulinum Toxin (Nervengift) bilden. Die Erreger Clostiridien lösen nach dem Verzehr Botulismus aus, eine schwere Lebensmittelvergiftung. Sie kann lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Das Bakterium bildet die hitzelabilen Toxine bei ausreichendem Nährstoffangebot unter Ausschluss von Sauerstoff. Dementsprechend besteht bei unsachgemäßem Einkochen in der heimischen Küche erhöhte Gefahr. Jedes Jahr erkranken laut Bundesinstitut für Risikobewertung rund 20 Deutsche akut. Aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate ist Botulismus trotz der Seltenheit ein ernstzunehmendes Thema.
Die ersten Symptome treten in der Regel 12 bis 36 Stunden nach dem Verzehr auf. Typisch sind Bauchkrämpfe, Durchfall, Erbrechen und Übelkeit. Auch Mundtrockenheit, Seh-, Schluck- und Sprechstörungen bis hin zu Atemlähmung sind denkbare Folgen. Um die Wirkung der von Clostridien gebildeten Toxine zu neutralisieren, müssen Lebensmittel über einen bestimmten Zeitraum ausreichend hoch erhitzt werden. Aus diesem Grund ist es so wichtig, empfohlene Temperaturen und Einmachzeiten exakt einzuhalten. Verwende ausschließlich Rezepte aus vertrauenswürdigen Quellen! Verlass dich nicht auf Angaben von Laien!
Auch beim Recherchieren im Internet musst du aufpassen. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit, als auch zum Schutz vor unnötiger Panik. Wir haben uns online beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schlau gemacht und wesentliche Fakten zu Botulismus arrangiert:
- Einen Impfstoff gegen Botulismus gibt es bislang nicht.
- Bei der industriellen Herstellung konservierter Lebensmittel werden ausreichend hohe Temperaturen erreicht, um die Sporen von Clostiridium botulinum abzutöten sowie potenzielle Toxine unschädlich zu machen.
- Botulinum Neurotoxine (BoNT) sind gegenüber chemischen und physikalischen Einflüssen empfindlich. Auch Hitze vertragen sie nur bedingt. Beim Kochen werden sie in wenigen Sekunden inaktiv, wenn die Kerntemperatur 100 °C erreicht. Bei 80 °C dauert es rund sechs Minuten.
- Die durch Clostiridium botulinum gebildeten Sporen sind hingegen hitzebeständig und müssen zum Abtöten auf über 100 °C erhitzt werden. Auch Einfrieren tötet die Sporen nicht.
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung kann die Vermehrung von Clostiridium botulinum durch Sterilisation unter Überdruck bei über 100 °C verhindert werden. Die Tatsache, dass ein Großteil der gemeldeten Fälle von Botulismus durch selbsteingemachte Konserven verursacht wird, liegt laut (BfR) daran, dass beim Einkochen die Erhitzungsgrenze von 100 °C aus physikalischen Gründen nicht überschritten wird. Kocht Wasser, wird es nicht mehr heißer als zum Zeitpunkt des Erreichens des Siedepunkts von 100 °C. Dreht man den Herd höher, verdampft es lediglich stärker, aber die Wassertemperatur bleibt gleich. Der nötige Überdruck zur Unschädlichmachung ist beim Einkochen gegeben, die nötige Temperatur nur bedingt. „Wenn Sie Fleisch oder Gemüse wie Bohnen einwecken wollen, sollten Sie die Lebensmittel deshalb grundsätzlich doppelt erhitzen. Mit der zweiten Erhitzung werden die eventuell ausgekeimten Sporen inaktiviert“, so das BfR in der Broschüre „Hinweise für Verbraucher zum Botulismus durch Lebensmittel“ (Fassung 2005). Womöglich wirst du jetzt denken „Wenn die Angaben aus dem Jahr 2005 stammen, sind sie womöglich nicht mehr aktuell.“ Kritisch zu hinterfragen ist wichtig, doch in diesem Fall kannst du beruhigt sein: Das BfR stellt der Öffentlichkeit keine Dokumente mit falschen Angaben zur Verfügung. Schon gar nicht bei derartig brisanten Themen wie einer lebensgefährlichen Vergiftung. Auf Grundlage dessen, möchten wir nachfolgend auf die beunruhigend wirkenden Angaben in Verbindung mit dem sogenannten Pressure Canning eingehen.
Pressure Canning: Einkochen unter Druck ohne Automatik
Beim Recherchieren im Internet zum Thema Botulismus sind wir vermehrt auf Pressure Canner („Druck Eindoser“) gestoßen. Damit sind Druck Einkochtöpfe gemeint, die in Amerika zum Sterilisieren genutzt werden und in verschiedenen Größen erhältlich sind. Sie lassen sich auf dem Elektroherd verwenden und zeichnen sich durch Sicherheitsventil, Überdruckventil und eine Druckanzeige aus. Der Deckel erinnert an einen Schnellkochtopf, ist aber von diversen Verschlüssen geprägt, was etwas skurril ausschaut. Druckeinkochtöpfe kombinieren im Grunde den Einkochtopf mit der Funktion des Schnellkochtopfs).
Die bekanntesten amerikanischen Hersteller von Druck Einkochtöpfen sind All American und Presto. Preise von 250 oder gar 600 Euro und mehr sind keine Seltenheit. Gegenüber klassischen Einkochtöpfen und Einkochautomaten, die größtenteils für unter 100 Euro verkauft werden, somit keine billige Alternative. Im Internet wird teilweise der Anschein erweckt, dass sicheres Einkochen ausschließlich mit einem Pressure Canner möglich sei. Begründet wird dies unter anderem aufgrund des Risikos von Botulismus und der damit einhergehenden, empfohlenen Einkochtemperatur von über 100 °C. Druckeinkochtöpfe erzeugen im Inneren Druck, was den Vorteil hat, dass Wasser auf eine höhere Temperatur als 100 °C erhitzt werden kann. Wie bereits oben erläutert, klappt das innerhalb eines herkömmlichen Einkochtopfs oder Einkochautomaten nicht.
Pressure Canner erzeugen mittels Druck eine Temperatur von rund 120 °C. Für Fleisch, Fisch und stark eiweißhaltige Gemüsesorten wie Bohnen soll das Einkochen unter Druck die sichererste Methode sein, um Clostiridium botulinum Toxinen vorzubeugen. Grundsätzlich ist diese Aussage auch nicht falsch, da bei Temperaturen von 120 °C auch die Sporen des Bakteriums zuverlässig abgetötet werden. Grundsätzlich ist es richtig, dass klassisches Einkochen von sensiblen Zutaten bei maximal 100 °C weniger sicher ist. Die Behauptung, man müsse sich für mehrere hundert Euro einen Pressure Canner aus den USA bestellen, um sich überhaupt vor gesundheitlichen Gefahren schützen zu können, ist allerdings übertrieben. Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung deutlich macht, gewährleistet auch das zweifache Einkochen ausreichend Schutz. Das Institut berät die Bundesregierung in Sachen Lebensmittelsicherheit und kann sich dahingehend keine Fehler erlauben.
Nachteilig am Pressure Canning ist, dass die hohen Temperaturen auch wertvollen Nährstoffen schaden und die Konsistenz beeinträchtigen können. Beim herkömmlichen Einkochen hält sich der Vitaminverlust in Grenzen und ist kaum stärker ausgeprägt, als beim Garen.
Säuregehalt entscheidet über die korrekte Vorgehensweise
Welche Einkochmethode zum Konservieren von Lebensmitteln ideal ist, um Sporen abzutöten, hängt vom Säuregehalt der Zutaten ab. Je niedriger der pH-Wert, desto säurehaltiger ein Lebensmittel (7 gilt als neutral). Das Einkochen im Wasserbad ist für Lebensmittel mit einem pH-Wert von weniger als 4,6 ausreichend. Dies trifft unter anderem auf Obstsorten wie Beeren, Äpfel, Birnen und Zitrusfrüchte zu. Lebensmittel mit einem pH-Wert ab 4,6 wie Fleisch, Fisch und zahlreiche Gemüsesorten wie Bohnen, Erbsen, Karotten, Paprika und Gurken sind empfindlicher, was aber nicht heißt, dass sie nicht eingemacht werden können. Dies ist durchaus möglich, wenn Einkochzeit sowie Einkochtemperatur stimmen und die Empfehlungen vom BfR beherzigt werden. Das zweite Einkochen von Glaskonserven erfolgt gemäß der Empfehlung des Bundeszentrums für Ernährung übrigens etwa zwei Tage nach dem ersten Durchgang, um die restlichen sporenbildenden Mikroorganismen unschädlich zu machen. Durch Nachsäuern des Glasinhalts kann gezielt vorgebeugt werden. Mit einem Essigsud kannst du unter anderem Gurken, grüne Bohnen, Blumenkohl und Rote Bete sauer einmachen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass nichts gegen die Anschaffung eines Pressure Canners spricht, wenn du dir das doppelte Einkochen mit Einkochtopf und generell Zeit beim Einkochen sparen willst sowie noch mehr Sicherheit beim Einmachen wünschst. Da sich in den Drucktöpfen auch mit der Wasserbadmethode ohne Druck einkochen lässt und sich Einkochzeiten verkürzen, sind es multifunktionale, zeitsparende Produkte. Fest steht aber auch, dass die amerikanischen Alternativen zum Einkochtopf kein Muss sind. Wie so oft, handelt es sich um einen Trend, der entsprechend vermarktet werden will. Wichtig zu wissen: Pressure Canner sind keine Automaten, sodass die Temperaturregulierung und Kontrolle manuell stattfinden muss. Auch diese Tatsache bringt bei Anwendungsfehlern gesundheitliche Risiken mit sich. Nicht zu vergessen der Umgang mit Drucktöpfen: Hast du bereits mit Schnellkochtöpfen Schwierigkeiten, ist Pressure Canning sicherlich nicht die ideale Wahl.
Einmachen im Schnellkochtopf – möglich, aber schlecht kontrollierbar
Einkochen im Schnellkochtopf ist mit Herausforderungen verbunden. Das größte Problem ist, dass Schnellkochtöpfe nicht beliebig geöffnet werden können und sich dementsprechend die Abkühlzeit unnötig ausdehnt. Mögliche Folge: Eingekochtes wird matschig. Aufgrund des mangelnden Überblicks und der verminderten Kontrolle von Temperatur und Einkochzeit, ist vom Schnellkochtopf abzuraten. Möchtest du es trotzdem testen, solltest du möglichst detaillierte Anleitungen verwenden.
Zentrale Vor- und Nachteile im Überblick
Da wir in diesem Ratgeber sowohl Töpfe als auch Elektrogeräte zum Einkochen thematisieren, haben wir die Vor- und Nachteile beider Optionen im Vergleich zueinander separat arrangiert:
Einkochtopf:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
|
|
Einkochautomat:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
|
|
Zwei besondere Ausstattungsmerkmale: Zapfhahn und Entsafter
Beim Kauf von Einkochtöpfen musst du auf die individuelle Ausstattung achten. Neben einfachen Modellen, die auf Einkochen beschränkt sind, gibt es multifunktionale Ausführungen. Gewöhnliche Topfe ohne elektrische Automatisierung sind beispielsweise ohne weiteres zum Kochen verwendbar. Auch wenn das aufgrund der Topfhöhe teilweise etwas umständlich sein kann. Bei Einkochautomaten sind Kochen und Warmhalten teilweise gar nicht möglich. Lies die Produktbeschreibung daher sorgfältig, um letztlich ein Gerät zu finden, dass deinen Vorstellungen entspricht. Nachfolgend zwei praktische Extras, die eine Überlegung wert sind.
Einkochautomaten mit Hahn – von Heißgetränkeautomat bis alternative Bierzapfanlage
Viele Einkochautomaten verfügen über einen Hahn, um die Flüssigkeit im Inneren bequem abzulassen. Das hat zum einen den Vorteil, dass du den schweren Kessel mit heißem Wasser nach dem Einkochen nicht umständlich zum Waschbecken bugsieren musst, um ihn zu leeren. Lass das abgekühlte Wasser beispielsweise nach und nach direkt in eine Gießkanne ablaufen und verwende es zum Blumengießen! Zum anderen kannst du Einkochtöpfe mit Hahn als Glühweintopf oder Wasserspender für Feierlichkeiten einsetzen. Kalte und heiße Getränke lassen sich spielend zapfen. Auch für Bier eine praktische Lösung. In der Gastronomie spielen derartige Kessel eine große Rolle, von Weihnachtsmarkt bis zur Getränkeversorgung auf großen Veranstaltungen. Suchst du besonders robuste, langlebige und moderne Ausführungen, bist du mit einem Gastro Produkt bestens beraten.
Einsätze zum Nutzen als Dampfentsafter
Mit einem passenden Einsatz lassen sich Einkochautomaten beziehungsweise Einkochtöpfe im Handumdrehen in Dampfentsafter verwandeln, um erntefrisches Obst zu selbst gemachtem Saft zu verarbeiten. Vorausgesetzt die Elektrogeräte weisen eine Entsafter-Funktion auf. Die Einsätze werden teilweise als „Saftgewinner“ bezeichnet. Wie der Name vermuten lässt, erzeugen Dampfentsafter heißen Dampf zum Entsaften von Obst. Der Wasserdampf löst das Aufbrechen von Zellen aus, sodass der Saft austreten kann. Einsätze für elektrische Einkocher sind nicht separat nutzbar, sondern nur in Kombination, weil ansonsten das Heizelement fehlen würde. Die Einsätze sind mehrteilig: Es braucht beispielsweise ein Schlauchsystem zum Abfüllen in Flaschen, einen Siebeinsatz zum Platzieren der Früchte und das Saftauffanggefäß, in das der gewonnene Saft abtropft. Einen Eindruck von derartigen Kombinationsprodukten vermittelt das Unboxing Video zum Weck Entsafter anhand des Einkochautomaten WAT 15:
Bei Einkochtöpfen, die du auf dem Herd nutzt, ist das allgemeine Funktionsprinzip der Einsätze zum Entsaften identisch. Auch hier braucht es eine Hitzequelle (in diesem Fall dann die Herdplatte, die das Wasser im unteren Topf erhitzt), einen Saftbehälter, Schlauch und Schlauchklemme, Fruchtkorb und einen Deckel, damit der Dampf nicht entweichen kann, sondern innerhalb des Systems zirkuliert. Die Bestandteile werden aufeinandergestapelt. Im nächsten Video verdeutlicht Schulte Ufer mit einem Dampfentsaftertopf wie es funktioniert. Je nach Reifegrad der Früchte und Obstart kann der Obstsaft nach rund 30 Minuten abgefüllt werden:
Die einzelnen Komponenten eines Dampfentsafters kannst du multifunktionell nutzen: Das Unterteil als Kochtopf, den Dämpfeinsatz als Sieb und beides in Kombination ergibt mit einem Deckel einen geräumigen Dampfgartopf.
Größen – jede Menge Fassungsvermögen für effizientes Konservieren
Neben großzügigen Einkochtöpfen zum Haltbarmachen üppiger Ernten, gibt es kleine Töpfe für 2-Personen-Haushalte und Singles. Für nahezu jeden Bedarf ist etwas Passendes geboten. 30 Liter Fassungsvermögen bei rund 35 Zentimeter Durchmesser sind bei zahlreichen Einkochtöpfen üblich. Dazwischen gibt es beispielsweise Modelle mit 15 Liter Fassungsvermögen und 28 Zentimeter Durchmesser, die es mit acht 1-Liter-Einmachgläsern aufnehmen. Auch Minis und Zwischengrößen mit rund 8, 16, 28 oder 29 Liter Volumen sind denkbar. Viele Einkochautomaten nehmen es mit 14 Einkochgläsern à 1 Liter auf. Das Fassungsvermögen beträgt häufig 27, 28 oder 29 Liter.
Materialien und Designs – von traditioneller Emaille bis Edelstahl
Die ersten Einkochtöpfe wurden aus verzinktem Blech gefertigt. Um vielfältigere Verwendungsmöglichkeiten zu schaffen, kamen später emaillierte Stahltöpfe auf den Markt. Gefäße mit Emaillierung sind hygienisch, kratzfest, bakterienhemmend, extrem robust, bis 450 °C hitzebeständig und pflegeleicht. Alle weiteren Informationen rund um Emaille Töpfe haben wir im verlinkten Ratgeber zusammengestellt. Nostalgische Einkochkessel mit Emaille als Beschichtung findest du heute nach wie vor im Handel sowie auf dem Gebrauchtwarenmarkt. Darunter Elektro-Einkocher von Nahrath. Viele charakteristisch anmutende Töpfe stammen aus Zeiten der DDR. Nicht selten sind es Zinktöpfe oder Emailletöpfe in Blau, Rostrot und anderen markanten Farben. Achte bei antiken Töpfen darauf, dass die Emaille keine starken Beschädigungen aufweist. Absplitternde Emaillebeschichtungen können durch scharfe Kanten Verletzungen in Mund, Speiseröhre und Magen hervorrufen. Ist das emaillierte Trägermaterial wie Stahl nicht erkennbar und die Emaille lediglich oberflächlich zerkratzt, besteht kein Grund zur Sorge.
Edelstahl wird ebenfalls zur Herstellung genutzt. Edelstahltöpfe begeistern mit ihrer zeitlosen Eleganz, ihrem geringen Gewicht und ihrer Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen. Das Material ist äußerst pflegeleicht, hygienisch und strapazierfähig. Außerdem spülmaschinengeeignet, was bei älteren Emaille Töpfen meist nicht der Fall ist. Moderne Edelstahlmodelle haben den Vorteil, dass sie meist induktionsfähig sind und auf jedem Herd zum Einsatz kommen können. Erkennbar ist die Induktionsfähigkeit am Spulen-Symbol auf dem Topfboden, welches auf ferromagnetisches und somit induktionsgeeignetes Material hindeutet. Alles, was du ergänzend wissen solltest, haben wir im Ratgeber über Induktionstöpfe erläutert.
Bei der Herstellung von Einkochtautomaten wird außerdem Kunststoff verarbeitet. Vorwiegend beim Deckel und Sockelkonstruktion. Es werden aber auch Automaten aus lebensmittelgerechtem Vollkunststoff hergestellt. Hier besteht dann auch der Wasserbehälter aus Plastik.
Kupfer und Steinzeug: Bei gängigen Einkochtöpfen keine Option
Puren Luxus gönnst du dir mit hochwertigen Kupfertöpfen. Sie sind vergleichsweise teuer, sehen aber super schick aus und eignen sich mit ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit hervorragend als Marmeladentopf. Allerdings geht es dabei um das Kochen von Früchten zum heißen Einfüllen, nicht um das Einkochen im Wasserbad. Bei klassischen Einkochtöpfen, wie wir sie oben beschrieben haben, spielt Kupfer selten eine Rolle. Viele Läuter- und Gärbottiche zum Bierbrauen werden in Kupferoptik angeboten, um den Charme traditioneller Brausysteme nachzuahmen.
Steinzeug wird bei Gärtöpfen verarbeitet. Darin werden vergorene Nahrungsmittel wie hausgemachtes Sauerkraut hergestellt. Mit dem Einkochen hat diese Methode der Konservierung nichts zu tun. Während des Gärvorgangs wird nichts erhitzt. Erst nach dem Gären, wenn der gewünschte Säuregrad erreicht ist, wird der Topfinhalt beispielsweise durch Einwecken dauerhaft konserviert.
Die wichtigsten Kaufkriterien – bedarfsgerechter Funktionsumfang
Möchtest du einen Einkochtopf kaufen, findest du in der Tabelle alle wichtigen Kaufkriterien:
Kriterium | Details |
---|---|
Form & Größe |
|
Material |
|
Ausstattung |
|
Gewicht |
|
Die bekanntesten Hersteller – Weck, Bielmeier und Co.
Hersteller | Besonderheiten |
---|---|
Weck |
|
Krüger |
|
Klarstein |
|
Severin |
|
Rommelsbacher |
|
Bielmeier |
|
Neben den genannten Herstellern verkaufen Marken wie Elo, Clatronic, ProfiCook (Clatronic Marke), kochstar, AFK, Petra oder der Spezialist für Non-Food-Produkte für Gastronomie und Großküchen Hendi mit Sitz in den Niederlanden Einkochgefäße. Modelle diverser Marken findest du bei Versandhändlern wie Amazon und Westfalia. Letzterer führt ergänzend einen eigenen Multitopf aus Edelstahl mit Thermoboden zum Entsaften, Einkochen, Kochen, Garen und Dämpfen. Zudem lohnt sich der Blick in Supermärkte, Discounter wie Lidl (Hausmarke Silvercrest) und Real sowie Einzelhandelsgeschäfte wie Tchibo. Gerade zu Beginn der Hochsaison für Obst und Gemüse starten die Anbieter Aktionen mit Einkochtöpfen und Einkochautomaten. Sogar in Baumärkten sind sie teilweise präsent.
Vier beliebte Einkochtöpfe
Retro Einkocher von Krüger
Besonderheiten
- für alle Herdarten (induktionsfähig)
- emailliert
- 28 Liter Fassungsvermögen
- Ø 35 cm/30 cm Höhe
Klarstein Einkochautomat „Biggie“ mit Zapfhahn
Besonderheiten
- 2.000 Watt
- Zeitschaltuhr
- Edelstahl
- Fassungsvermögen 27 Liter
Stufenlos einstellbarer Einkochautomat von Clatronic
Besonderheiten
- 1.800 Watt
- 25 Liter Volumen
- Ablauf-Zapfhahn
- emailliertes Gehäuse
- inkl. Einlegerost
Original Weck Einkochautomat (WAT 15) mit Entsafterschaltung
Besonderheiten
- 2-Schicht-Emaillierung
- ca. 2.000 Watt
- 29 Liter Fassungsvermögen
- Zeitschaltuhr
- inkl. Einlegerost
Anleitung und praktische Anwendungstipps – so geht Einmachen!
Um Lebensmittel einzumachen, werden sie in Gläser portioniert und im geschlossenen Einkochtopf bei Temperaturen zwischen 75 und 100 °C erhitzt. Bei den Vorbereitungen sind Hygiene und Sorgfalt das A und O. Wir erklären Schritt für Schritt wie es geht:
- Lebensmittel gründlich reinigen, gegebenenfalls schälen und stückeln! Früchte und Gemüse sollten reif sein. Harte Gemüsesorten wie Karotten für eine angenehm weiche Konsistenz vor dem Einkochen kurz blanchieren. Blanchieren und kalt Abschrecken schützt die natürlichen Farben und reduziert den Keimgehalt.
- Einmachgläser, Verschlüsse und Gummiringe (Einkochringe) sorgfältig reinigen und heiß spülen!
- Einkochgut einfüllen!
- Für Obst nach Bedarf einen Zuckersud aus Wasser und Zucker herstellen oder nur Wasser einfüllen. Bei Gemüse wird statt Zucker Salz verwendet (Salzwasser) oder ein Gewürzsud angerührt. Den fertigen Sud über Obst beziehungsweise Gemüse schütten, bis rund zwei Zentimeter unter den Glasrand. Der Freiraum zur Abdeckung ist wichtig, weil der Inhalt beim Erhitzen aufsteigt und blubbert. Füllst du ihn randvoll ein, kann es sein, dass er nach außen dringt und nach dem Abkühlen schimmelt.
- Die Ränder der Einmachgläser müssen nach dem Füllen von Rückständen befreit werden. Bereits kleinste Verunreinigungen können die Haltbarkeit schmälern. Leg deshalb ein sauberes Tuch bereit! Mit einem Trichter als Abfüllhilfe sparst du dir Arbeit, die Ränder bleiben sauber.
- Mit Gummidichtungen, Deckel und Klammern schließen und in den Einkochtopf auf das Gitter stellen!
- Einkochtopf soweit mit Wasser füllen, bis die oberen Gläser bis etwa zu ¾ im Wasser stehen! „Obere“ deshalb, falls du mehrere übereinanderstellst, denn auch das ist möglich. Vorausgesetzt auf jedes Glas, das vollständig mit Wasser bedeckt ist, wurde ein weiteres Glas gestellt. Ansonsten drohen sie beim Einkochvorgang umzukippen. Füllt du den Topf lediglich mit einer Ladung (kein Stapeln), wird auch hier nur so viel Wasser eingefüllt, bis die Gläser zu ¾ im Wasser stehen.
- Gewünschte Temperatur und Einkochzeit einstellen! Wichtig: Die eigentliche Einkochzeit beginnt erst, wenn die Zieltemperatur erreicht ist.
- Einkochgut nach dem Einkochen aus dem Wasserbad nehmen, vorsichtig auf hitzebeständige Unterlage stellen und abkühlen lassen! Nicht nicht mit kaltem Wasser abschrecken! Ein solcher Temperaturschock könnte das Glas zum Platzen bringen.
- Nach dem Abkühlen werden bei Verschlüssen mit Gummis, die Klammern entfernt. Diese bleiben nur während der Abkühlphase dran. Nach dem Entfernen der Fixierung müssen die Deckel durch den Unterdruck halten. Kontrollier das unbedingt, bevor du Eingemachtes in Keller oder Vorratsschrank lagerst! Sollte sich der Verschluss bei vorsichtigem Anheben bereits lösen, hat das Einkochen nicht geklappt. Der Glasinhalt ist nicht dauerhaft haltbar. Verwendest du keine Einweckgläser sondern Schraubgläser mit Button, führst du eine Druckprobe durch.
Tipps zu Vorgehensweise und Hygiene:
- Du kannst Gläser mit unterschiedlichem Inhalt gleichzeitig in Einkochtöpfe geben, wenn die Anforderungen an Temperatur und Einkochzeit identisch sind.
- Gib keinesfalls Paraffin oder sonstige Substanzen auf Gummiringe! Einkochgummis werden nicht gefettet, weil Fett den Erfolg der gesamten Prozedur gefährdet und die Bildung eines Vakuums verhindern.
- Schraubgläser dürfen keinerlei rostige Stellen oder Dellen aufweisen. Sie müssen völlig intakt sein, damit das Einkochen gelingt. Bei Schäden schließen sie nicht zuverlässig.
- Schraubbehälter musst du nicht ständig neu kaufen. Womöglich ergibt sich über das Jahr hinweg ein Sammelsurium aus dem Handel. Kaufst du Lebensmittel zu, weil deine Vorräte zur Neige gehen, kannst du einwandfreie Verpackungen wiederverwenden. Einfach gründlich säubern! Lediglich bei sauer eingelegten Produkten ist beim Einmachen Vorsicht geboten. Beschichtungen im Verschluss nehmen Aromen auf und geben sie später wieder ab. Das könnte den Geschmack von Eingemachtem negativ beeinflussen.
- Beschichtete Deckel sind regelmäßig auszutauschen, weil sich die Beschichtung lösen und das darunterliegende Metall freilegen kann.
- Gleiches gilt für Gummiringe. Sie sind zwar wiederverwendbar, ewig halten sie aber nicht. Mit den Jahren beziehungsweise je nach Einsatzhäufigkeit werden sie brüchig.
- Eine großzügige Schöpfkelle und Trichter helfen beim sauberen Portionieren. Einfüllhilfen vor dem Einkochen sterilisieren (mit kochendem Wasser übergießen).
- Leg saubere Tücher bereit, um Glasränder bei Bedarf reinigen zu können!
- Du hast beispielsweise Apfelmus vorbereitet und möchtest es einkochen? Ob es bereits abkühlt, noch warm oder heiß ist, spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass das Wasserbad eine ähnliche Temperatur aufweist, wie der Glasinhalt. Sprich: Heißes Einkochgut erfordert heißes Wasser im Topf. So beugst du Temperaturschocks und Glasschäden vor.
- Schäden an Küchenmöbeln sind beim Verwenden von Einkochautomaten möglich. Der aufsteigende Wasserdampf hat schon so manchen Hängeschrank aufgeweicht. Bedenke, dass die Feuchtigkeit entsprechende Auswirkungen hat und wähl den Aufstellungsort des Topfes mit Bedacht! Lüften nicht vergessen!
- Beschrifte Vorräte gut lesbar mit dem Datum des Einkochens und der Bezeichnung des Inhalts. So behältst du stets den Überblick über deinen Vorrat.
- Eingekochte Vorräte regelmäßig kontrollieren! Hat sich ein Deckel gelöst oder womöglich Schimmel gebildet, musst du den Inhalt vollständig entsorgen. Kleiner Trick: Zeigen die kleinen Lippen an Einkochringen nach unten, ist das Vakuum intakt, zeigen sie nach oben, ist das nicht mehr der Fall. Anhand dessen kannst du Vorräte bequem und schnell kontrollieren, ohne jedes Glas in die Hand nehmen zu müssen.
Einkochen in Backofen und Dampfgarer – nicht die ideale Variante
Alternativ zum Wasserbad im Einkochtopf kannst du Lebensmittel im Backofen oder Dampfgarer konservieren. Konservierungsgläser mit Gummiring sind hierfür aber nur bedingt geeignet, weil sie empfindlich auf trockene Hitze reagieren und brüchig werden. Kochst du nur einmalig etwas ein, halten gute Gummis aber sicherlich stand. Hinzu kommt, dass eine ausreichende Hitze im Glas nur an aufsteigenden Blasen (perlen) erkennbar wird, was eine Temperatur von 100 °C erfordert. Für viele Obstsorten ist das zu heiß. Geringere Temperaturen lassen sich im Ofen schlecht kontrollieren. Wie heiß es im Inneren und vor allem in den Gläsern ist, lässt sich nicht exakt sagen. Besonders nicht bei älteren Küchengeräten. Wie es mit einem modernen Ofen klappt, zeigt „Die Kleingärtnerei“ im Video anhand einer Tomaten-Paprika-Sauce:
Im nächsten Video kannst du zuschauen, wie Äpfel zu Apfelsaft verarbeitet und später bei 75 Grad im Ofen haltbar gemacht werden:
Rezeptideen und Anregungen
Da bereits seit über 100 Jahren erfolgreich eingekocht wird, kannst du auf eine Vielzahl Rezepte zurückgreifen. Neben Rezeptbüchern liefert das Internet reichlich Inspiration. Beim Kauf von Einkochtöpfen legen auch die Hersteller in der Regel Rezepthefte bei. Zudem findest du normalerweise in den Gebrauchsanweisungen Informationen über Einkochzeiten und Temperaturen. Nachfolgend einige Rezeptvorschläge, die uns beim Recherchieren überzeugt haben:
Tomatensauce einkochen
Wie eine aromatische Tomatensauce aus erntefrischen Tomaten zubereitet und eingekocht wird, erklärt Selbstversorger Rigotti. Sein Rezept enthält unter anderem Basilikum, Petersilie, Rosmarin, Dill, Zwiebeln, Thymian, Knoblauch und Salbei aus eigenem Anbau.
Rote Bete einkochen
Ganz wichtig bei derartigen Rezepten ist das Vorkochen. Erst danach folgt das Haltbarmachen im Einkochglas. Bei vielen Gemüsesorten ist das nicht anders. In der Videoanleitung zum Einmachen von Rote Bete kannst du das Prinzip gut nachvollziehen. Das Wurzelgemüse wird vorgekocht und in einem selbst gemachten Sud konserviert:
Gurken einmachen
Zum Verfeinern von Sud kommen beispielsweise diese Zutaten denkbar:
- Vanilleextrakt (z. B. bei Obst)
- Lorbeerblätter (z. B. Bohnen)
- Dill
- Zimt
Weitere Verwendungsmöglichkeiten von Einkochtöpfen
Einkochen ist nicht genug? Dann schau mal, was mit Einkochtöpfen außerdem möglich ist:
Sous vide Garen im Einkochtopf
Sous-vide-Garen erfreut sich großer Beliebtheit. Unter anderem bei Barbecue Fans, die sich perfekte Ergebnisse wünschen. Die Garmethode bei Niedrigtemperatur ist schonend zu Fleisch, Fisch und Co. Hochwertige Sous-vide-Garer sind allerdings nicht billig. 60 € sollte man mindestens kalkulieren. Ein weiterer Nachteil: Oft passt nicht wirklich viel in die Garkammer. Hast du bereits einen Einkochtopf, kannst du dir die zusätzliche Anschaffung sparen und darin jede Menge Köstlichkeiten gleichzeitig Vakuumgaren. Worauf du nicht verzichten kannst, ist ein Vakuumiergerät, da die Zutaten vakuumiert werden müssen, bevor sie im Wasserbad garen.
Einkochtöpfe zum Bierbrauen
Sogar Bier brauen ist machbar. Wie das geht, zeigt Sascha von Edgy & Sketchy mit Einkocher inklusive Entsafterschaltung von Westfalia in seiner Videoanleitung für Anfänger:
Alles, was du zur Herstellung von schmackhaftem Bier brauchst, findest du im Fachhandel für Brauereizubehör oder du kaufst in einem Brauereishop ein Set zum Bierbrauen. Darunter fertige Rührwerke für Einkocher und Maischepaddel.
Tipp für Hobby-Imker: Wachs schmelzen im Einkochtopf
Ja das geht tatsächlich. Wir sind auf einige ambitionierte Hobby-Imker gestoßen, die bereits diverse Methoden ausprobiert haben, um durch Erhitzen alter Waben günstig Bienenwachs zu gewinnen. Im Blog von Tiemanns Bauernhof gibt´s eine Anleitung mit einem alten elektrischen Einkochtopf. Ein Entsafter aus Aluminium hingegen kommt im folgenden Erklärvideo zum Einsatz:
Das Funktionsprinzip ist einfach: Wasser im unteren Behälter des Entsafters wird erhitzt und die dabei entstehende Hitze bringt die Bienenwaben zum Schmelzen. Durch den speziellen Aufbau inklusive Sieb des Entsafters werden grobe Reste vom reinen Wachs getrennt, das in flüssiger Form durch Zwischenräume nach unten in eine Schüssel abließt.
Reinigung und Pflege – regelmäßig Entkalken!
Grundsätzlich sind zweifach emaillierte Töpfe sowie Modelle aus Edelstahl empfehlenswert. Beide Materialien sind hygienisch, strapazierfähig, unempfindlich gegenüber Stößen und pflegeleicht. Da beim Einkochen sehr sauber gearbeitet wird und sich Lebensmittel in geschlossenen Gläsern befinden, sind starke Verschmutzungen eher selten. Feuchtes Auswischen nach dem Einkochen genügt. Was vorkommen kann, sind Kalkrückstände, weil Töpfe beziehungsweise Automaten beim Einkochen kontinuierlich mit Wasser in Kontakt kommen. Eine Lösung aus Wasser und Essig beziehungsweise Essigessenz hilft beim Entkalken.
Stärkere Verschmutzungen sind beim Entsaften und nach dem Warmhalten von Glühwein oder Suppe zu erwarten. Klassische Töpfe sind im Spülbecken relativ einfach zu reinigen, wobei die Topfgröße durchaus Schwierigkeiten bereiten kann. Spülmittel, Bürsten und Schwämme helfen beim Lösen von getrockneten Rückständen. Welche Reinigungsmittel und Utensilien erlaubt sind, ist materialabhängig. In der Übersicht Topfarten findest du Ratgeber zu Edelstahltopf, Emaille und Co. Klick dich durch und erfahre, worauf es ankommt!
Einkochautomaten haben unter fließendem Wasser selbstverständlich nichts verloren. Feuchtigkeit schadet der Elektronik. Mit Wasser und milden Reinigungsmitteln kannst du die Gefäße innen aber problemlos säubern. Lediglich die Höhe kann zu schaffen machen. Stell das Gerät am besten auf einen Stuhl, dann gelangst du besser ins Innere!
Besondere Aufmerksamkeit beim Reinigen verdienen die Zapfhähne. Mit schmalen Stabbürsten, auch Reagenzglas-, Rohr- oder Flaschenbürsten genannt, werden die filigranen Zwischenräume blitzblank. Einsätze aus 18/10 Edelstahl kannst du in die Spülmaschine geben.
Zubehör zum Einkochen – Gläser ohne Ende
Das Angebot an Einmachgläsern ist groß. Wir haben die wichtigsten Fakten arrangiert:
Originale Weckgläser & Rex
Der Deckel klassischer Weckgläser wird mit Federklammern fixiert, zwischen Glas und Deckel ein Gummiring platziert, der mit einer kleinen Lasche ausgerüstet ist, um später bequem an das Eingemachte heranzukommen. Einfach an der Lasche ziehen damit Luft eindringt und schon ist das Glas offen. Die J. Weck u. Co. wurde 1900 von Johann Carl Weck und Georg van Eyck gegründet. Das Wort „einwecken“ ist auf das Unternehmen und seine Gläser zurückzuführen, es wurde nur sieben Jahre nach der Gründung in den Duden aufgenommen. Neben Weckgläsern gibt es Gläser mit Halteklammern und Gummiringen von anderen Herstellern. In Österreich heißt es beispielsweise „einrexen“, wenn eingekocht wird. Namensgeber ist die ehemalige Rex-Konservenglas-Gesellschaft, dessen Markenrechte 1926 an Weck verkauft wurden. Nachdem die Nachfrage in den 80er-Jahren zurückging und die Produktion der Rexgläser eingestellt wurde, erlebt die Marke seit wenigen Jahren einen Aufschwung: 2015 belebte die Müller Glas & Co Handelsgesellschaft m.b.H. die Marke im Retro-Look wieder. „REX“ ist ein eingetragenes Warenzeichen von Weck, welches die Gläser produziert. Rexgläser kannst du online oder im stationären Handel bei Vertriebsstellen kaufen. Die wiederverwendbaren Dichtringe bestehen aus Naturkautschuk. Verkauft werden auch formschöne Saftflaschen, Tulpengläser und vieles mehr. Weck- und Rexgläser eignen sich aufgrund ihres dekorativen Designs wunderbar zum Servieren von Desserts sowie zum Verschenken kulinarischer Köstlichkeiten. Ob gefüllt mit selbst gemachter Barbecue Sauce zur Grillparty, eingemachte Tomatensauce für Pasta-Liebhaber oder eingeweckte Pilze als Mitbringsel aus der Heimat.
Bügelgläser
Wie bei Weckgläsern, kommt hier ein Gummi zum Einsatz. Allerdings keine losen Klammern, sondern ein Bügel, der die Behälter fest mit den Deckeln verbindet. Diese Behältnisse eignen sich gut für größere Mengen. Teilweise passen mehrere Liter in Bügelgläser. Ein Nachteil ist, dass sich das Vakuum nur schlecht kontrollieren lässt. Nimm Bügelgläser zum Aufbewahren, nicht zum Einkochen!
Schraubgläser
Damit sind Artikel mit Schraubverschluss gemeint. Bei herkömmlichen Schraubgläsern ist das Gewinde am Glas durchgehend, um den Deckel ab- beziehungsweise aufzuschrauben. Einfache Modelle bestehen gegenüber Gläsern, die konkret als „Einkochglas“ gekennzeichnet sind, aus weniger dickwandigem Glas und können im Einkochtopf kaputtgehen.
Schraubgläser mit Doppelverschluss
Zudem gibt es Ausführungen von Marken wie Leifheit und Ball Mason, dessen Verschluss aus einem Schraubring und einer metallischen Scheibe besteht. Die Metallscheibe wird auf das Glas gelegt, gefolgt vom Schraubring zum Verschließen. Das Vakuum ist gut erkennbar: Der metallische Deckel wird nach innen gezogen und gibt beim Fingertest (Draufdrücken) nicht nach. Die Metalldeckel (nicht die Schraubverschlüsse) müssen allerdings bei jedem Einkochen erneuert werden, weil sie beim Öffnen Schaden nehmen.
Twist-Off-Gläser
Sie haben kein durchgehendes Gewinde. Hier ist kein Auf- beziehungsweise Abschrauben nötig, stattdessen lässt sich der Deckel mit einer kurzen Drehbewegung aufdrehen. Am Glasrand sind kleine Nocken zu erkennen. Sie fördern einen zuverlässigen Verschluss, auch Nockendrehverschluss genannt. Twist-Off-Behälter sind in zahlreichen Formen und Größen erhältlich. Von schlichten Modellen mit geradem oder konisch geformtem Rand bis hin zu eckigen Modellen oder Varianten im Bärchen-Design ist einiges geboten. Sie sind ideal für heißes Abfüllen, weil du das heiße Glas zum Schließen nur kurz Berühren musst. Einweckgläser mit Gummi und Klammern sind dafür zu umständlich. Einmachgläser sind, wie der Name vermuten lässt, ausschließlich zum Einmachen konzipiert.
Deckel mit Button (Plopp Verschluss)
In der Mitte des Deckels ist eine kreisförmige Erhebung zu erkennen. Sie macht die Vakuumkontrolle kinderleicht: Ist der „Button“ nach unten gewölbt, hat sich das Vakuum erfolgreich gebildet. Die Konservierung klappt. Beim Öffnen eines solchen Glases ist ein deutliches Knacken / Ploppen zu hören. Wölbt er sich aber nach oben, herrscht im Inneren kein Vakuum und der Inhalt ist höchstwahrscheinlich verdorben, wenn er schon länger steht.
Sturzgläser
Das sind in der Regel Gläser mit konischer Form, das heißt, sie werden nach oben hin breiter. Diese Formgebung erleichtert das Entnehmen von Kuchen oder Brot am Stück durch Stürzen.
Ohne Einkochtopf einkochen: Mit passendem Zubehör machbar
Ein spezieller Einkochtopf ist nicht zwingend nötig, um Lebensmittel haltbar zu machen. Wobei die Anschaffung natürlich durchaus sinnvoll ist, wenn du regelmäßig Nahrungsmittel einmachen willst. Ist das eher selten der Fall, kannst du auf die Investition verzichten und einen gewöhnlichen Kochtopf verwenden. Dieser muss allerdings ausreichend groß sein. Hast du mehrere Gläser zum Haltbarmachen, wäre ein Jumbotopf mit großzügigem Durchmesser optimal. Im Keller steht noch ein Topfgigant mit 50 Liter und mehr? Dann kann es losgehen.
Zudem benötigst du Zahnstocher und ein Thermometer, wenn du ohne Einkochtopf einkochen willst. Die Zahnstocher (oder Schaschlikspieße) aus Holz werden in den Topf gegeben und ebenmäßig auf dem Boden verteilt. Sie dienen als Puffer zwischen Gläser und heißem Topfboden. Hast du zufällig ein hitzebeständiges Gitter in der passenden Größe parat, sparst du dir die Holzutensilien. Die allgemeine Vorgehensweise stimmt mit der beim Einkochtopf überein. Da gewöhnliche Kochtöpfe keine Aussparung für ein Thermometer aufweisen, klappt das Einmachen am besten mit Rezepten, die eine Temperatur von 100 °C vorschreiben. Dann muss das Wasser während der Einkochzeit durchgehend kochen, was sich durch das sprudelnde Wasser gut prüfen lässt.
Fazit
Einkochen ist eine wunderbare Sache, um erntefrische Nahrungsmittel haltbar zu machen und sich abseits industriell hergestellter Fertiggerichte gesund zu ernähren. Einkochtöpfe erleichtern das Konservieren in der heimischen Küche ungemein. Möchtest du ein zusätzliches Elektrogerät vermeiden und hast kein Problem damit die Temperaturregulierung manuell vorzunehmen, ist ein spezieller Topf für den Herd mit Thermometer und Gittereinsatz praktisch. Wünschst du dir mehr Komfort, Zeitersparnis und Funktionalität, ist ein Einkochautomat die bessere Lösung. Hochwertige Geräte gewährleisten, dass Einkochen auch Unerfahrenen Freude bereitet. Nimmt dir Zeit für die Kaufentscheidung und wähle ein Modell, dass optimal zu deinem Bedarf passt!