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Frittieren im Topf – einfach und schnell

Pommes, Donuts oder Frühlingsrollen – manche Lebensmittel schmecken aus der Fritteuse einfach am besten. Doch nicht jeder Haushalt kann oder will sich eine Fritteuse zulegen. Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen zur klassischen Fritteuse. So ist z. B. das Frittieren im Topf genauso gut möglich, um knusprige Speisen zu zaubern.
Besonderheiten
  • großes Topfvolumen optimal
  • auch ein Wok eignet sich
  • spezielles Fett nutzen
  • Vorsicht vor Verbrennungen
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Willst du nur gelegentlich kleine Mengen frittieren, ist der Topf eine tolle Alternative zu einer klassischen Fritteuse.
  • Neben dem Topf eignen sich auch ein Wok, eine Pfanne oder sogar das Backblech.
  • Wichtig ist, dass das Fett nicht zu heiß wird, damit sich keine Gifte bilden können. Dazu bietet sich spezielles Frittierfett oder raffiniertes Pflanzenöl besonders gut an.

Frittieren im Topf

Was kann man im Topf frittieren?

Im Topf kannst du im Prinzip alles frittieren, das auch für die Fritteuse geeignet ist. Das kann beispielsweise sein:

  • Pommes Frites
  • Nuggets
  • Frühlingsrollen
  • Schnitzel
  • Calamares
  • Garnelen
  • Zwiebelringe
  • Champignons
  • Falafel
  • Churros
  • Kroketten
  • Quarkbällchen
  • Backfisch
  • Kartoffelchips
  • Mutzenmandeln

In einem Teigmantel verpackt kannst du sogar Mars und Snickers, Käse oder Eis frittieren! Natürlich hat dabei jede Speise ihre eigenen Garzeiten. Du solltest jedes Produkt natürlich so lange wie nötig, aber so kurz wie möglich frittieren.

Anleitung zum Frittieren – so geht’s

Das Frittieren im Topf ist etwas aufwändiger als in der Fritteuse. Beachtest du einige praktische Hinweise, stellt der Topf für all jene, die nur gelegentlich frittieren, allerdings eine hervorragende Alternative dar.

Das geeignete Gefäß – Topf, Pfanne oder Wok?

Sowohl ein Topf als auch ein Wok eignen sich zum Frittieren. Das Gefäß sollte in jedem Fall groß genug sein, um das Frittiergut vollständig zu bedecken, d. h. rund 2-4 Liter Volumen mitbringen. Schließlich sollte der Topf am Ende nur zu einem Drittel gefüllt sein. Ideal ist ein hoher Topf, damit das Verbrennungsrisiko durch Fettspritzer gering ausfällt. Auch eine Verbreiterung der Öffnung nach oben hin ist praktisch, da so die Gefahr sinkt, dass das Fett aufschäumt und überläuft.

Im Übrigen ist sogar das Frittieren im Backofen möglich. Dazu bedarf es lediglich eines besonders hohen Backbleches, auf das man eine rund 0,5 cm dicke Fettschicht gibt. Hier legst du das Frittiergut hinein und bestreichst es auch von oben mit Öl. Den Backofen jetzt auf 150-170°C einstellen und warten, bis der gewünschte Bräunungsgrad erreicht ist – fertig ist das Frittierte aus dem Ofen. Vorsicht geboten ist allerdings beim Herausholen aus dem Ofen, damit das heiße Fett nicht versehentlich überschwappt.

Welches Öl eignet sich zum Frittieren?

Zum Frittieren solltest du nur ein spezielles Fett verwenden, das sich zu diesem Zweck eignet. Es gibt im Handel z. B. Fritteusenfett, das zum einen günstig ist und sich zum anderen auch für den Topf eignet. Alternativen, die sich durch ihre hohe Erhitzungsfähigkeit ebenfalls eignen, sind Biskin oder Sonnenblumenöl. Im Prinzip ist sogar (raffiniertes) Olivenöl geeignet, solange die Temperatur die 175°C nicht übersteigt.

Letztlich ist die Wahl des Fettes also eine Frage des Geschmacks. Zudem erweisen sich Öle mit einem Anteil von mindestens 60 % ungesättigter Fettsäuren als etwas gesünder. Bei diesen Ölen entsteht auch bei längerem Erhitzen nicht so schnell ein fischiger Geschmack und es bildet sich weniger giftiges Acrolein.

  • Kaltgepresste Pflanzenöle zeichnen sich durch ihren intensiven Geschmack und die kräftige Färbung aus. Der Rauchpunkt ist teilweise gering, der Anteil gesättigter Fettsäuren hoch.
  • Raffinierte Öle sind geschmacks- und geruchsneutrale, haben einen hohen Rauchpunkt und sind blass in der Farbe. Der Anteil gesättigter Fettsäuren ist hoch.
  • Kokosfett ist ebenfalls geschmacksneutral und blass, auch ist der Anteil gesättigter Fettsäuren hoch. Als vorteilhaft erweist sich, dass es bei hohen Temperaturen nicht spritzt.
  • Das Gleiche wie für Kokosfett gilt im Prinzip auch für Palmkernfett.
  • Butterschmalz liefert einen buttrigen Geschmack, ist blass und verfügt über einen sehr hohen Rauchpunkt. Der Anteil gesättigter Fettsäuren ist hier hoch.

Weniger gut geeignet sind hingegen Butter, Sojaöl oder Erdnussöl. Auch von Sesam-, Raps- und Leinöl raten Experten ab.

Die richtige Stufe wählen

Das Fett darf nicht zu heiß sein, damit das Frittiergut nicht verbrennt. Um die perfekte Temperatur – das sind zwischen ca. 150 und 170°C – zu ermitteln, gibt es spezielle Fettthermometer. Alternativ eignet sich auch der Test mit einem Holzspieß: Tauchst du diesen ein und am Ende bilden sich Bläschen, dann ist das Fett heiß genug für die Verwendung. Gib die Lebensmittel auch erst in den Topf, wenn das Fett den Test mit dem Holzspieß bestanden hat. Andernfalls saugen sich die Speisen zu stark mit Öl voll.

Wird das Fett allerdings zu heiß, entwickelt sich Rauch. Ist das der Fall, muss der Topf sofort runter vom Herd, da sich das Fett andernfalls entzünden kann. Ist das wiederum der Fall, hilft es, den Deckel auf den Topf zu legen, um das Feuer zu ersticken. Auf gar keinen Fall ist Wasser zum Löschen von Ölen und Fetten geeignet.

Das Frittiergut einlegen – Vorsicht vor spritzendem Fett

Auf keinen Fall solltest du die Lebensmittel mit den bloßen Händen in das Fett geben. Oft beginnt es zu spritzen, wenn das Frittiergut hinzugegeben wird – was ernsthafte Verbrennungen nach sich ziehen kann. Auf der sicheren Seite bist du mit einem Sieb oder einer Grillzange – mit denen du die fertigen Speisen dann auch mühelos wieder aus dem Fett herausnehmen kannst. Die Hauptsache dabei ist, dass das Utensil aus Metall ist, da nicht jeder Kunststoff die hohen Temperaturen verträgt.

Achte darauf, dass du immer nur kleine Mengen Frittiergut auf einmal in den Topf gibst. Andernfalls kann das Ergebnis ein echter Flop sein – etwa, wenn die Temperatur zu schnell abfällt, die einzelnen Teile nicht ausreichend Platz zum Schwimmen haben oder zu viel Wasser absondern, sodass viel Öl aus dem Topf spritzt.

Würzen – erst nach dem Frittieren

Es empfiehlt sich, die Speisen erst nach dem Frittieren zu würzen. Vorher lässt du die Teile gut abtropfen, sodass sie beim Abkühlen nicht mehr allzu viel Fett aufnehmen. Das Gewürz kann die Hitzestabilität des Öls bzw. Fettes beeinträchtigen und so unter Umständen die Bildung giftiger Stoffe beeinträchtigen.

Das Frittierfett fachgerecht entsorgen

Das Fett kannst du nach der Verwendung einfach mit aufgelegtem Deckel erkalten lassen und dann ganz einfach aus dem Topf herauskratzen. In Zeitungspapier eingewickelt, lässt es sich über den Restmüll entsorgen.

Flüssiges Öl hingegen lässt sich durchaus noch einmal wiederverwenden. Gieße es einfach durch ein Sieb oder einen Kaffeefilter in ein geeignetes Behältnis zurück und lagere es an einem kühlen und lichtgeschützten Ort. Anschließend kannst du das Öl rund 3-4 Mal nutzen, ohne, dass es an Qualität einbüßt. Verdirbt es unerwartet schnell, erkennst du das an einigen eindeutigen Punkten:

  • bitterer oder ranziger Geschmack
  • starkes Schäumen beim Erhitzen
  • schnelle Rauchbildung beim Erhitzen
  • zähflüssige Konsistenz
  • stechender oder unangenehmer Geruch

Daneben ist auch von flüssigem Fett eine Entsorgung im Hausmüll möglich (natürlich in einem geschlossenen Behältnis), wenn es die Menge von einem Liter nicht übersteigt. Oder du spendest es an einer öffentlichen Abgabestelle, die es in vielen Städten gibt. Das wird dann beispielsweise zur Herstellung von Biodiesel genutzt.

Hinweis
Definitiv keine Alternative ist das Entsorgen von Öl oder Fett über den Ausguss! Hier kommt es schnell zu Ablagerungen und damit drohen Verstopfungen der Leitungen.

Weitere Alternativen zum Frittieren ohne Fritteuse

Das Frittieren im Topf kommt der klassischen Fritteuse geschmacklich schon sehr nahe und funktioniert auch nach dem gleichen Prinzip. Allerdings verursacht das Fett natürlich einen gewissen Reinigungsaufwand. Wenn dir das zu aufwendig ist, kannst du auch zu einer Heißluftfritteuse greifen. Diese funktioniert ähnlich wie ein Umluftbackofen und kommt mit kaum Öl aus. Die Speisen sind so direkt gesünder – allerdings geht auch ein Teil des charakteristischen Geschmacks verloren.

Weiterführendes

Hier findest du praktische Tipps zum Frittieren im Topf in einem Video zusammengefasst:

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